Der Zukunftsrat besucht mit Malu Dreyer Orte der Nachhaltigkeit

„Der Schutz unseres Klimas und nachhaltige Entwicklung sind große Aufgaben unserer Zeit. Auf regionaler und kommunaler Ebene werden praktischer Klimaschutz und nachhaltige Entwicklung bereits an vielen Orten in Rheinland-Pfalz erfolgreich umgesetzt. Als Zukunftsrat ist es auch unsere Aufgabe eine Schnittstelle zwischen Politik und Bürgerinnen und Bürgern zu sein, um so die Landesregierung bestmöglich zum Thema Nachhaltigkeit zu beraten. Deshalb hat es uns gefreut, mit der Ministerpräsidentin a.D. einige Good-Practice-Beispiele für Nachhaltigkeit zu besuchen“, so die Vorsitzende und der stellvertretende Vorsitzende des Zukunftsrats Nachhaltige Entwicklung, Prof. Dr. Nadine Kammerlander und Prof. Dr. Klaus Helling. Wie bereits im vergangenen Jahr begleiteten Mitglieder des Zukunftsrats Malu Dreyer auf ihrer Sommerreise, die unter dem Motto der Nachhaltigkeit stand. Im Rahmen dieser Reise besuchten sie sechs Orte, an denen sichtbar wird, wie Nachhaltigkeit gelebt und umgesetzt werden kann.

Die Reise startete in der Verbandsgemeinde Sprendlingen-Gensingen, die sich schon sehr lange mit dem Thema beschäftigt. Bereits 2009 wurde ein Klimaschutzkonzept erstellt, um sich auf den Weg zu einer Null-Emissions-Gemeinde zu machen. Ludwig Kuhn und Barbara Mittler überzeugten sich mit Malu Dreyer vor Ort über die zukunftsweisenden Aktivitäten der Verbandsgemeinde im Bereich Nachhaltigkeit. Sie besuchten auch den Mobilen Dorfladen, der sehr wichtig für die Versorgung in den Ortsgemeinden ist.

Das NABU-Naturschutzzentrum Rheinauen in Bingen, die nächste Station, zeigt vorbildlich, wie eine einzigartige Naturlandschaft geschützt und großen und kleinen Menschen in der Region nahegebracht werden kann. Die Pflege der einzigartigen Rheinauenlandschaft zwischen Mainz und Bingen, ein Lebensraum für bedrohte Vogelarten und Amphibien, wird im Dialog mit konkurrierenden Nutzungen wie Schifffahrt oder Naherholung umgesetzt. In ihrer Doppelrolle als NABU-Landesvorsitzende und Mitglied des Zukunftsrats begrüßte Cosima Lindemann Malu Dreyer und mit Ludwig Kuhn und Barbara Mittler auch weitere Mitglieder des Zukunftsrats. Bei einer Führung durch die Naturerlebnisflächen des Naturschutzzentrums konnten sie erleben, wie viele gefährdete Tierarten dort einen Schutzraum finden und wie wichtig ehrenamtliches Engagement für die Umweltbildung ist.

Die Technische Hochschule Bingen ist beim Wissens- und Technologietransfer sehr aktiv und erfolgreich. Ludwig Kuhn, Barbara Mittler und Prof. Dr. Klaus Helling informierten sich gemeinsam mit Malu Dreyer über das Verbundprojekt „EMPOWER: Kooperation Leben und Innovation gestalten“. Das Projekt leistet tolle Vernetzungsarbeit an der Schnittstelle von Wissenschaft und Gesellschaft. Ganz praktisch wurde dort von einer Studentin demonstriert, warum selbst die kleinsten Pflanzen, die in Gehsteigfugen wachsen, auch ein bedeutender Teil ihres Ökosystems sind und wie sie unsere Umwelt bereichern.

Am zweiten Tag der Sommerreise besuchten Christina Biundo, Julia Schneider und Dr. Till Mischler gemeinsam mit Malu Dreyer eine Kinderwerkstatt zum Thema Nachhaltigkeit des freien Bildungsträgers QuerWeltein in Trier-Ruwer. An den verschiedenen Arbeitsstationen der Werkstatt lernen Kinder alte Handwerkstechniken kennen. Beim Basteln eines Stifts aus altem Holunderästen oder beim Stricken von recycelten Stoffen werden sie in verschiedenen Handwerkstechniken angeleitet und erfahren, wie einfach und schön es ist, mit gebrauchten und Naturmaterialien zu arbeiten

In Trier nimmt die Vorstellung von der Stadt der Zukunft Farbe an, denn bei dem Projekt „Trier begrünt!“ steht die Begrünung im Mittelpunkt. Ziel ist es, durch Bildungs- und Beteiligungsworkshops verschiedenen Zielgruppen das Wissen zu vermitteln, wie Dächer und Fassaden begrünt werden können. Christina Biundo, Dr. Till Mischler und Julia Schneider überzeugten sich gemeinsam mit Malu Dreyer davon, wie grün die Städte der Zukunft sein können und kamen mit den Initiatoren von „Trier begrünt!“ und am Projekt beteiligten Handwerksbetrieben ins Gespräch.

Abschluss der Sommerreise war der Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier in Hoppstädten-Weiersbach, dem grünsten Campus Deutschlands, aktuell nominiert für den Deutschen Nachhaltigkeitspreis. Dorthin hatte der stellvertretende Vorsitzende des Zukunftsrates, Prof. Dr. Klaus Helling eingeladen. Als bedeutendes Zentrum für nachhaltige Entwicklung und Umweltforschung setzt sich der Campus für umweltfreundliche und nachhaltige Technologien ein. Bei ihrem Besuch informierten sich Prof. Dr. Gerald Haug, Prof. Dr. Nadine Kammerlander und Michael Nieden zusammen mit Malu Dreyer über die Themen Nachhaltige Quartiersentwicklung und das Projekt Wasserstoffcampus. Die Hochschule ist ein wichtiger Impulsgeber, der Praxistransfer lebt.

„Wir konnten in diesen beiden Tagen zukunftsweisende Projekte und Einrichtungen kennenlernen, die zeigen, wie Nachhaltigkeit vor Ort umgesetzt wird. Wir nehmen viele Impulse und Ideen mit, aber auch Anliegen der Bürgerinnen und Bürger, mit denen wir ins Gespräch gekommen sind. Sie werden in die Arbeit des Zukunftsrats mitaufgenommen, um so den Dialog im Land weiter zu stärken und bürgernahe Politikempfehlungen zu formulieren“, betonten Prof. Dr. Nadine Kammerlander und Prof. Dr. Klaus Helling abschließend.