Gemeinsam mit den beiden Vorsitzenden eröffneten Klimaschutzministerin Katrin Eder und Staatssekretärin Heike Raab die Veranstaltung und begrüßten die über 250 Teilnehmenden in der Alten Lokhalle in Mainz. Auf diese warteten 21 interaktive Aktionsstände, spannende wissenschaftliche Impulse, Gesprächsrunden und ein Kulturprogramm.
„Nachhaltig sein heißt, unser Handeln in der Politik, der Wirtschaft, dem Alltag grundlegend zu überdenken und konkrete Maßnahmen zu ergreifen, damit unser Planet auch für zukünftige Generationen lebenswert bleibt. Wir setzen im Umwelt- und Klimaschutzministerium auf eine klare Strategie um unser Land zukunftsfähig zu machen und dabei die planetaren Grenzen einzuhalten. Dazu gehört u.a. der sorgsame Umgang mit unseren natürlichen Ressourcen, der Schutz des Klimas, der Böden und der Erhalt der Biodiversität“, sagte Klimaschutzministerin Katrin Eder.
Staatssekretärin Heike Raab dankte den vielen Aktiven aus ganz Rheinland-Pfalz, die sich in ihren Kommunen für mehr Nachhaltigkeit einsetzen und das Programm des Nachhaltigkeitstages und den Markt der Möglichkeiten mitgestalteten. „Die Nachhaltige Entwicklung in Rheinland-Pfalz lebt von den vielen starken Akteurinnen und Akteuren vor Ort. Besonders freue ich mich, dass viele junge Menschen beim Programm dabei sind: die Carl-Orff-Schule Neuwied und das Schlossgymnasium Mainz mit Aktionsständen, die vielen Engagierten aus den Jugendvertretungen und -verbänden, die bei den Aktionsständen mitmachen, und die Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung Audrey MacLean mit dem Workshop ‚Demokratie und Nachhaltigkeit‘“, sagte Staatssekretärin Heike Raab. Keiner könne alleine die Dinge bewegen, aber gemeinsam sei alles möglich. „Darum freue ich mich, dass der Zukunftsrat die Kommunikation zum Thema Nachhaltigkeit stärken möchte und diese erste öffentliche Dialogveranstaltung durchführt.“
„Mehr Nachhaltigkeit wagen bleibt unabhängig von politischen Prioritäten weltweit unsere Aufgabe. Die öffentliche Diskussion betont oft Herausforderungen und bürokratische Hürden. Doch es gibt auch in Rheinland-Pfalz viele innovative Menschen, Firmen, Verbände und Kommunen, die motivierende Vorbilder abgeben und Nachhaltigkeit bereits leben. Diese wollen wir auf dem Nachhaltigkeitstag hervorheben“, erläuterte Prof. Dr. Nadine Kammerlander, Vorsitzende des Zukunftsrates nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz.
Und Prof. Dr. Klaus Helling, stellvertretender Vorsitzender des Zukunftsrates nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz, sagte: „Nachhaltigkeit bedeutet nicht nur, die Umwelt zu schützen, sondern auch, soziale Gerechtigkeit und ökonomische Stabilität zu fördern. Wir müssen lernen, Verantwortung auf allen Ebenen zu übernehmen – sei es in der Politik, der Wirtschaft oder im Alltag. Mit dem Nachhaltigkeitstag Rheinland-Pfalz schaffen wir eine einmalige Gelegenheit zur intensiven Auseinandersetzung mit den großen Fragen unserer Zeit in Rheinland-Pfalz. Als Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung Rheinland-Pfalz ist es uns ein besonderes Anliegen, die vielfältigen Initiativen, die in unserem Bundesland bereits existieren, sichtbar zu machen und miteinander zu vernetzen.“
Der Zukunftsrat Nachhaltige Entwicklung berät die Landesregierung und stärkt den Dialog zu nachhaltiger Entwicklung im Land. Er wurde im März 2022 von der damaligen Ministerpräsidentin Malu Dreyer ins Leben gerufen, um neue Impulse aus der Wissenschaft und unterschiedlichen gesellschaftlichen Bereichen aufzugreifen. Im Zukunftsrat sind 19 Expertinnen und Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen vertreten, die ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung vereint.
Einige Stimmen von Programmteilnehmenden:
„Aktuell erleben wir, wie zahlreiche Krisen unsere Gesellschaft belasten und nahezu alle politischen wie individuellen Ressourcen beanspruchen. Eine Transformationsmüdigkeit macht sich breit, und die Ängste vor notwendigen Veränderungen wachsen. Populistinnen und Populisten sowie Demokratiefeinde nutzen diese Sorgen, um gegen Klima- und Umweltschutz zu polemisieren und unsere Demokratie zu untergraben. Was wir deshalb brauchen ist eine Nachhaltigkeitsdebatte, die nicht die Krise ins Zentrum stellt, sondern die Chancen und Wege betont, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Das wird nur mit funktionierenden, nachhaltigen Infrastrukturen gehen.“, so Prof. Dr. Kai Niebert, Präsident Deutscher Naturschutzring (DNR) e.V.
„Wirkung steht im Fokus meiner Keynote. Das Thema ist für mich von großer Bedeutung, denn es steht für das Streben nach sichtbaren und positiven Veränderungen im Bereich Nachhaltigkeit. Gerade bei großen Herausforderungen ist es entscheidend, dass wir Wirksamkeit erleben, um den Antrieb nicht zu verlieren. Daher freue ich mich auf den Nachhaltigkeitstag Rheinland-Pfalz und den Austausch mit Ihnen“, sagte Prof. Dr. Katharina Spraul, Lehrstuhl für BWL, insb. Sustainability Management, Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau.
„Als Umweltdezernentin der Stadt Speyer freue ich mich auf den 1. Nachhaltigkeitstag in Rheinland-Pfalz! Schön, dass die Nachhaltigkeit weiterhin ein wichtiges Thema in unserem Bundesland bleibt. Der fachliche Austausch wird sicherlich wichtige Impulse für die weitere Umsetzung im Alltag bringen. Mein persönliches Motto lautet: Mit Herz und Verstand nachhaltig leben und dabei immer den Fokus auf die nächste Generation, auf unsere Kinder und Enkelkinder, sowie deren Lebensgrundlagen legen“, so Irmgard Münch-Weinmann, Beigeordnete der Stadt Speyer, Dezernentin für Nachhaltigkeit.
„Transformation und Engagement gehören für mich ganz eng zusammen. Das heutige Zusammenkommen ist daher für mich eine wichtige Initiative seitens des Zukunftsrats. Regelmäßige Erfahrungsaustausche zwischen Zivilgesellschaft, Verwaltung und Unternehmen prägen die zukunftsgerichtete Sicht auf ein nachhaltig gestaltetes Rheinland-Pfalz und fördern die gemeinsame Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen“, betonte Sophie Lungershausen, Geschäftsführerin Lokale Agenda 21 Trier e.V.
„Nachhaltigkeit im internationalen Jugendaustausch Als ehemalige Jugendvertreterin der Ruanda-Rheinland-Pfalz Partnerschaft setze ich mich für nachhaltige Partnerschaften ein, die Begegnungen und gemeinsames Lernen zwischen jungen Menschen fördern. Mein zweijähriger Aufenthalt in Ruanda hat mir gezeigt, wie interkulturelle Verständigung und der Austausch von Erfahrungen nachhaltig Brücken bauen können“, sagte Aline Heitz, Jugendvertreterin Partnerschaft Rheinland-Pfalz/Ruanda e.V. / ejo-connect.
„Musik ist mehr als Ausdruck; sie spiegelt die Gesellschaft und macht Missstände sichtbar. Doch nicht nur Musik hinterlässt Spuren. Jeder Austausch kann berühren und inspirieren. Lasst uns Haltung zeigen und Verantwortung übernehmen – im Kleinen wie im Großen – und für Gerechtigkeit und eine nachhaltige Zukunft einstehen. Gemeinsam können wir Veränderungen anstoßen“, erläuterte Julia „Jules“ Nagele, Singer-Songwriterin, „listentojules“.
„Ohne einen nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt sind wir in Zukunft aufgeschmissen. Doch Nachhaltigkeit muss auch Spaß machen, um bei den Leuten anzukommen“, sagte Claudia Behlendorf, künstlerische Leitung der Affirmative, Improviationstheater. Dazu wolle sie und ihr Ensemble mit improvisiertem Theater beitragen. Szenisch und mit viel Humor wollen die Schauspielenden die Themen des Nachhaltigkeitstages Rheinland-Pfalz aufgreifen.
„Der erste Nachhaltigkeitstag Rheinland-Pfalz zeigt, wie Engagement und demokratische Institutionen den Boden für nachhaltige Entwicklung bereiten. Die SDGs erinnern uns: Nachhaltigkeit braucht Frieden, Gerechtigkeit und gemeinsames Handeln. Lasst uns unsere Demokratie aktiv nutzen, um eine nachhaltige Zukunft zu sichern“, so Audrey MacLean, Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Schule besonders wichtig, da Schulen die Möglichkeit haben einen Raum zu bieten, der uns zu unserer Allgemeinbildung Werte fürs Leben vermitteln kann. Diese Möglichkeit wahrzunehmen bringt uns eine junge Generation mit Verständnis für die natürlichen Ressourcen und unsere Umwelt“, sagte Mathilda von Döhren, Vorstandsmitglied der Landesschüler*innenvertretung Rheinland-Pfalz.