Der Rat würdigte das Papier als einen guten Aufschlag und wichtigen Impulsgeber. Aus Nachhaltigkeitssicht wäre eine Hervorhebung der Bedeutung von Biodiversität und Sozialverträglichkeit bereits in der Präambel wünschenswert. Der Zukunftsrat sieht seine Aufgabenstellung breiter als das Papier es nahelegen könnte, er möchte sich in seiner Arbeit nicht allein auf Klimaschutz fokussieren, sondern daneben im gleichen Maße andere wichtige Themen wie Flächenverfügbarkeit, Ernährung, Bildung oder Arbeit in den Blick nehmen. Dem Zukunftsrat müsse es auch darum gehen, kleinere Themen, die in der öffentlichen Debatte nicht bereits breiten Raum einnehmen, besser nach vorne zu bringen.
Grundsätzlich sieht der Zukunftsrat eine Aufgabe darin, die Zivilgesellschaft in ihrem Einsatz für mehr Nachhaltigkeit zu ermutigen und zu unterstützen. In diese Perspektive wird auch das Treffen mit Fridays for Future Mainz am heutigen Nachmittag eingeordnet.
Im Austausch über die weitere Arbeitsweise des Rates wird hervorgehoben, dass es der Anspruch des Rats sein müsse, konkrete Handlungsempfehlungen vorzulegen, die dann auch im Rahmen von Veranstaltungen diskutiert werden könnten und anschließend in die gesellschaftliche Breite gebracht werden müssten. Denkbar sei auch, Pilotprojekte und positive Beispiele zu besuchen, um daraus zu lernen, welche Erfolgsfaktoren eine konkrete Umsetzung von Nachhaltigkeit begünstigen könnten.,
Ebenfalls wird betont, dass es nicht nur einen Umsetzungsstau, sondern auch einen Akzeptanzstau bei einer relevanten Zahl von Bürgerinnen und Bürgern gebe, etwa was den konsequenten Ausbau der Windkraft betreffe. Daher sei Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE) von herausgehobener Bedeutung.
Jugend und Hochschulen werden als erste wichtige Zielgruppen der Arbeit des Rates hervorgehoben. Strategisch müsse es für den Zukunftsrat idealerweise darum gehen, unterschiedliche Perspektiven konstruktiv zusammenzuführen, um Impulse für neue Lösungen zu geben.
Hinsichtlich der zu bearbeitenden Probleme erfolgt eine erste Diskussion zu möglichen Themen, die die Breite der Nachhaltigkeitsdebatte beziehungsweise der 17 Sustainable Development Goals (SDGs) abdeckt. Die Mitglieder erläutern ihre Sichtweise zu möglichen Schwerpunkten und zentralen Hebeln, einzelne Fragestellungen werden vertieft, ohne dass sich der Rat an dieser Stelle thematisch festlegt. Der Austausch soll mit Blick auf eine Priorisierung in der kommenden Sitzung am 10. Oktober fortgesetzt werden. Zentraler Punkt der Diskussion ist auch der Umgang mit sogenannten Querschnittsthemen, die bei nahezu allen Fragen eine wichtige Rolle spielen, seien es Aspekte globaler sozialer Gerechtigkeit oder Unterschiede von Stadt und Land in Rheinland-Pfalz.
Die Aufgabe eines stellvertretenden Vorsitzes hat Herr Thorsten Schäfer-Gümbel übernommen.